Wer.bin ich?

Dienstag, 1. Juli 2014

Fear factory "Timelessness"

"Timelessness"

I've felt darkness
closing in on me
Chilling shadows
surrounding me
I've had the poison
leak into my skin
And it corroded
my heart away
Bled away
Cut away
Dark night of my soul...

Fear Factory - timelessness: http://youtu.be/iO_xs7r6jP4

Sonntag, 22. Juni 2014

Kurzgeschichte "Gedankentennis & Gefühlsrugby, oder ein normaler Sonntagmorgen"

"Gedankentennis & Gefühlsrugby, oder...ein ganz normaler Sonntagmorgen"

Ein entspannter Sonntagmorgen, langes Wochenende und Montag auch noch frei. Genug Zeit, damit mein verdammtes Unterbewusstsein und das Bewusstsein miteinander spielen können, das Spiel heute morgen nennt sich "Gedankentennis". Einfache Regeln und die Rollen sind klar verteilt.

Aufschlag Bewusstsein:
"Na war wieder nichts mit lange ausschlafen? Morgen hast du ja noch eine Chance. Ab Dienstag ist ja wieder arbeiten angesagt, oder?"
Das Unterbewusstsein spielt diesen Gedanken schnell und präzise zurück, obendrauf wird direkt noch ein Gefühl mitgeliefert..."Hey was hast du an diesem Wochenende eigentlich alles geschafft? War da nicht mehr geplant? Lass dich nicht so hängen!"

Das schlechte Gewissen und die Angst paaren sich zügig. Ab in eine verwinkelte Hirnfalte, schneller Sex, die Nachkommen schlüpfen schnell und beißen sich direkt fest.
Angst, Traurigkeit, schlechtes Gewissen Wut und Enttäuschung grinsen breit.
"Auuus" schreit der Schiedsrichter und ich atme erleichtert auf, weiss nicht dass das Quintett später mochmal zum Zuge kommen wird.

Wütend über den Gedankenballverlust wechseln noch einige Gedankenfetzen hin und her. Das Spiel wird schneller, aggressiver und Fouls kommen hinzu.
"Siehste..hättest du deinen Hintern ein Jahr früher hoch gekriegt, könntest du jetzt in deiner Ausbildung sein!" Zack übers Netz. Mein Bewusstsein rennt, spurtet und versucht den Gedanken noch abzuwehren: " Vor einem Jahr war ich aber noch nicht so weit, war nicht stark genug..."
Geschafft, doch auch mein Unterbewusstsein ist topfit, schlägt den Gedanken schnell zurück. "Tja, du bist mittlerweile 36. Überleg' dir mal was du bis jetzt nur erreicht hast! Kannst du eigentlich IRGENDWAS? Du bist zu doof, nen Eimer Wasser umzutreten!" Alte Erinnerungen kommen hoch und spielen mit. Das alles kostet so unendlich viel Kraft und plötzlich döse ich nochmal ein.

Als ich wieder wach werde scheint mir die Sonne ins Gesicht, es ist herrlich warm und ich lächle.
"Guten Morgen...ich hoffe du hast dich gut erholt?", mein Unterbewusstsein grinst diabolisch "Na dann...alle gegen Jule...!"
Das Quintett stürzt aus seinem Versteck:"...lasst Schutz und Regeln weg! Rugby..."
Die Wut ist richtig gewachsen, ein echter Selbsthass ist daraus geworden. Selbstzweifel, Trauer gesellen sich dazu und aus Angst wird Panik, schießt in die Höhe "Na Jule uuuund was jetzt?"
Es pocht und hämmert in meinem Kopf. Gedanken und Gefühle tosen kreuz und quer durch mein Hirn und srlbiges kann grade platzen.
Ein kleiner, verstörter Gedanke tapst alleine über das Schlachtfeld, das immer mehr Raum einnimmt. "Du Jule" flüstert er kaum hörbar, "bald kannst du wieder arbeiten gehn, dann ist es wieder ruhig hier. Keine Zeit zum grübeln oder fühlen, nur funktionieren müssen und deine Maske tragen. Das schaffst du doch noch, oder? Halte durch...."
Ich lächle erneut und hoffe.

Montag, 12. Mai 2014

Damals..die Quälerei in der Ausbildung

Was macht man, wenn man 16 ist und keinen genauen Plan hat, was man lernen möchte? Man orientiert sich an der besten Freundin und besucht die selbe berufsbildende Schule. Eigentlich keine schlechte Idee, vor allem wenn man eine kaputtes Selbstbild hat, nicht weiss wer man ist. Meinen eigenen Weg zu finden war nicht mein Ding. Also habe ich meinen Realschulabschluss medizinisch/technisch gemacht und ziemlich schnell gemerkt, dass die Krankenpflege nix für mich ist und bewarb mich zur Ausbildung als Zahnarzthelferin.
Mein Chef war damals schon etwa 50 Jahre alt, hatte eine interessante Ausstrahlung und war, wie ich recht schnell bemerken musste, ein absoluter Choleriker. Unsere Praxis war recht groß, also der Chef und 6 Helferinnen, von denen 4 auf unseren Chef standen. Dementsprechend war "Stutenbissigkeit" und das denunzieren der anderen an der Tagesordnung. Summa summarum ein ganz "tolles" Arbeitsklima.
Ich hätte da irgendwie mit umgehen können, wenn ich mehr Selbstwertgefühl gehabt hätte und nicht schon schwer traumatisiert gewesen wäre. Von meiner komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung und der Borderlinestörung wusste ich nichts. Mein Zustand war für mich normal, denn ich kannte mich ja nicht anders.
Während der Ausbildung lästerten die Kolleginnen über mich und meine Art, der Chef brüllte mich immer wieder vor den Patienten an, warf mit Behandlungsutensilien nach mir und  unterstellte mir Unfähigkeit, weil ich ständig Angst hatte, unter Hochspannung litt und mich deshalb kaum konzentrieren konnte. Ich quälte mich durch die 3 Jahre, fing an zu kiffen, trank jedes Wochenende bis nichts mehr ging, um Montags wieder panisch auf der Arbeit zu erscheinen.
Irgendwann ging ich dazu über öfters krank zu machen, der Akku war leer und ich suizidal. Im Dezember 1999 (im letzten Ausbildungsjahr) lernte ich meinen späteren Mann kennen, zog schnell zu ihm, war mir sicherer mit ihm eine Familie gründen zu wollen. Nach drei Monaten Beziehung war ich schwanger und freute mich auf unser Kind, kiffte nicht mehr und trank auch keinen Alkohol mehr. So gesehen hat mir diese Schwangerschaft und meine Beziehung sicher das Leben gerettet. Aber wie das so ist, wenn man den Kiff und Alkohol weglässt, melden sich Panik, Anspannung, Schlaf- und Essstörung wieder. Und das mit einem "Würmchen" im Bauch. Ich meldete mich ganz oft krank, weil ich kaum noch Schlaf fand und durch die Schwangerschaft zusätzlich mit Übelkeit, Wasser im Körper, Sodbrennen zu kämpfen hatte.
Oft habe ich mich gefragt, ob es nicht besser wäre zu sterben, und das einzige was mich am Leben hielt, war meine Tochter die sich in der "Pension Mama Bauch" ziemlich wohl fühlte und sich heftig bemerkbar machte.
Die Theoretische Abschlussprüfung legte ich im Frühling recht gut ab und dann passierte auf der Arbeit der Supergau! Mein Chef schrie mich vor einer Behandlung an, das ihn dass ankotzt, dass ich erst Handschuhe und Mundschutz anziehen würde. "Leck mich..!" dachte ich, DU bist ja nicht schwanger. Wir hatten einige HepatitisC Patienten, ich ich gerne mochte, und bei deren Behandlung ich eben auch assistierte. Aber dann MIT Handschuhen und Mundschutz!! Mein Chef glückte mich sauer an, rollte auf seinem Stuhl zu mir rüber, kniff mir voll fest in meinen Arm und boxte auf meine Hand...
Ich war Sekunden lang wie gelähmt, Tränen machten sich breit. Ich stand einfach auf..zog Handschuhe etc aus..verließ das Behandlungszimmer..zog mich um und ging einfach aus der Praxis. Keine Ahnung, wo und wie ich die nächsten Stunden verbracht habe. Irgendwie war ich abends zu Hause und mein Mann fand mich schaukelnd und wippend im Bett liegen. Ich konnte nicht reden und mein Mann fuhr mich erstmal in die Frauenklinik. Mit dem Baby war alles in Ordnung und ich kam dort nach und nach wieder zu mir.
Das war der "Point oft no return"! Ich ging nie wieder auf die Arbeit, mein Chef kündigte mir, was nicht rechtens war, weil ich eine Krankmeldung abgab. Er nervte mit einem Aufhebungsvertrag und ich unterschrieb ihn irgendwann. Die Arbeitslosengeld Sperre kam und ich wusste nicht, ob ich ohne Anbindung an eine Praxis den letzten, praktischen Teil meiner Abschlussprüfung machen konnte. Dafür wurde die Anspannung weniger, die Panik ließ nach und ich fing an mich zu erholen und mich ganz intensiv mit der Schwangerschaft und dem Baby in meinem Bauch zu beschäftigen. Herrlich <3
Die KZV liess mich zur praktischen Abschlussprüfung zu und ich bestand sie mit kugelrundem Babybauch! Meine Tochter kam mit 2 Wochen Verspätung auf die Welt, nachdem es zwischenzeitlich Komplikationen gab und ich Wehenhemmer bekam. Ich habe meine Ausbildung bestanden, meine Tochter war wohlauf und gab mir Mut.
Dennoch hat mich diese Ausbildungszeit geprägt und ich wünschte mir im Nachhinein, ich hätte sie abgebrochen als es Zeit war. Meine Altvorderen haben mir leider immer eingebläut, dass ich Situationen auszuhalten und durchzustehen habe, aber das ist ein anderes schlimmes Thema, über das ich noch nicht wirklich schreiben/ reden kann.
Aber so ging es mir mit dem Kapitel Ausbildungszeit auch, bis heute!
>>Wenn sich etwas wie Zukunft anbahnt, kann ich Vergangenes verarbeiten<<

Samstag, 26. April 2014

Endlich Arbeit

Am 6.5. ist es soweit, ich gehe endlich wieder arbeiten. Das letzte Mal war während meiner Ausbildung 2000. Danach kamen meine Kinder, die Erziehung genau dieser Geschöpfe und nach meiner Trennung schier endlose Jahre mit Klinikaufenthalten und Arbeitsunfähigkeit. Ich habe es mir nicht zugetraut mit Menschen zusammen zuarbeiten und einen strukturierten Tag durchzuhalten.
Irgendwann als ich mitbekommen habe, dass meine beste Freundin es auch wieder in Angriff nimmt, hat es bei mir "klick" gemacht. Ich will etwas neues lernen und eine neue Ausbildung machen. Der Beruf war recht schnell gefunden und der Weg, den ich einschlagen wollte, ebenso.
Eine Umschulung zur Gärtnerin im Bereich Zierpflanzenbau. Allerdings ist das für das Arbeitsamt ein Beruf, indem eine Umschulung kaum Sinn macht, da es kaum noch Gärtnereien gibt, die ausbilden. Der Beruf hat nicht wirklich Zukunft, der Globalisierung sei Dank. Die meisten Floristen bestellen ihre Blumen im Ausland, oder decken ihren Bedarf auf dem Großmarkt.
Eine Alternative musste her und ein Gespräch mit der Rehaabteilung des Arbeitsamtes und der Fallmanagerin vom Jobcenter war klar, das eine Umschulung zum Landschaftsgärtner eine Möglichkeit wäre.
Eine gemeinnützige Gesellschaft in Giessen bildet Landschaftsgärtner aus und bietet auch die Möglichkeit an einer Maßnahmen teilzunehmen, die eigentlich ein 1€ Job ist. Genau in diesem Bereich. Eine ziemlich gute Sache, so komme ich unter Menschen, kann erste Praxis in diesem Berufsfeld sammeln und selbst wenn in der Umschulung das erste Lehrjahr wegfällt, hab ich schon etwas Ahnung. Das Ganze läuft auf eine 30 Stundenwoche raus, aber wenn ich merke dass die Stundenanzahl zu hoch ist, kann ich reduzieren.
Umso näher der erste Arbeitstag rückt, desto schlechter schlafe ich nachts und die Versagensängste werden auch wieder massiv.
Ich hoffe, dass sich das wieder legt und versuche mich nicht selbst zu entmutigen.
Lieber langsam viele kleine  Schritte gehen, als planlos und von falschem Ehrgeiz getrieben, nach vorne zu rennen und dann dabei zu stürzen.

Sonntag, 16. März 2014

Zitat "Schmerz" von A. Gruen

Wenn eigener Schmerz in der Kindheit immer wieder verleugnet werden
musste, dann wird dieser Schmerz später anderen zugefügt. Man verhöhnt den Schmerz, den man anderen zufügt, aber am tiefsten verhöhnt man den Schmerz, den man selbst erlebte und nicht fühlen durfte.
Arno Gruen

Samstag, 15. März 2014

Das Gute sehen


Um meine Gedanken vor dem Einschlafen in eine positive Richtung zu lenken,  versuche ich ab heute Abend einen Trick, der wohl auch in der DBT angewandt wird.

Suche dir 3 Dinge des Tages, die gut liefen, oder die dir Freude bereiteten.

Wenn dir am Anfang keine 3 Sachen einfallen,  fang mit weniger an. Schreibe sie dir auf, um festzuhalten dass es auch gute Momente an diesem Tag gab. Du lenkst deine Aufmerksamkeit wieder in eine positive Richtung und kannst auch die kleinen, schönen Momente wieder besser wahrnehmen.

Mittwoch, 12. März 2014

Mir geht es sehr schlecht

Vorsicht Triggergefahr!

In den letzten Tagen ist bei mir der Wurm drin. Mir geht es ziemlich mies. Noch schaffe ich es gegen den Schneidedruck anzugehen, aber ich spüre, dass es nicht mehr lange funktioniert. Ich bin schon seit fast 2 Jahren ohne Selbstverletzung ausgekommen.
Ich weiß, wenn ich jetzt nachgeben würde, wäre danach die Hemmschwelle wieder ganz niedrig und es würde ziemlich übel werden. Ich hatte gehofft,  diesen Kram hinter mir gelassen zu haben, aber Pustekuchen!
Was mich sehr nachdenklich werden lässt,  ist die Tatsache, dass ich keine ernsten Suizidgedanken habe. Meine damaligen Therapeuten würden deshalb glatt eine Laola-Welle veranstalten. Ich hab aber das Gefühl in diesem Scheissleben festzuhängen und nichts ändern zu können was falsch läuft, bzw. die Alternativen sind genauso mies. Es lohnt sich nicht etwas zu ändern. Klingt nach jammern auf hohem Niveau, ich weiss!
So widersinnig das klingt, aber als ich früher schwer depressiv und suizidal war, hatte ich immernoch den Gedanken "Wenn du dein Leben gar nicht mehr aushälst, kannst du es jederzeit beenden" im Hinterkopf und genau dieser Gedanke hat mich wieder weiterkämpfen lassen. Und jetzt? Ich kann es schlecht in Worte packen, was tief in mir drin los ist :-(
Vermutlich kann es eh niemand nachvollziehen. Alles um mich herum fühlt sich dreckig und verlogen an, die einzige Ausnahme sind meine Kinder.
Ich will nicht mehr kämpfen,  hab resigniert. Tilt!

Sonntag, 2. März 2014

Ohrwurm...

Und dann gibt es diese eine Lied, dass du magst, vielleicht eher durch Zufall im Radio darauf gestoßen bist, so wie ich. Du sitzt im Bus, um dich herum ist es laut, du hörst die letzte Minute des Songs..."BÄÄMM". Es rührt etwas in dir an, ganz tief in dir drin.
Keine Ahnung von wem es ist, wie es heisst,  shazaam hast du nicht auf dem Handy. Das einzige was sich in dein Hirn eingebrannt hat ist die Melodie und ein paar Worte des Textes.
Google anwerfen..Youtube absuchen..nix finden!  Tage lang kreist dieses Lied in deinem Kopf herum und lässt dir keine Ruhe. "Nur einmal dieses Lied ganz hören, auf einer guten Anlage, ganz laut!"
Wochen später sitzt du bei deiner besten Freundin und es läuft eine "Bravo Hits" CD. "Orrr..muss das sein? So 'nen Mist hör ich gar nicht", denkst du noch. Ein Lied fängt an, ganz ruhig und eher unscheinbar,  aber es hat etwas, gefällt dir und dann ein paar Takte später wieder dieses "BÄÄMM"!!
Dein Herz fängt an zu rasen, die Härchen am ganzen Körper streiten sich um Stehplätze. Gänsehautfeeling pur!
DU HÖRST WIEDER DIESES LIED..Es ist DAS Lied, was du gesucht hast...
Stick rauskramen, aufs Smartphone  ziehen und >> hach << ab da nur noch in Dauerschleife hören. So  ging es mir mit folgendem Song..!
Hört rein!
"RADIOACTIV" IMAGINE DRAGONS
 





♥♥♥

Mittwoch, 26. Februar 2014

Enya - Only Time (Official Music Video)

Freundschaft und Abgrenzung, geht das?

Meine Gedanken prasseln zur Zeit recht chaotisch durch meinen Kopf, denn es könnte mir eigentlich gut gehen. Aber das tut es nicht! Ich bin durcheinander, enttäuscht, traurig und wütend zugleich.

Es fällt mir schwer gut auf mich zu achten und für mich zu Sorgen. Ich habe im Netz ein Bild gefunden, dass im Moment große Bedeutung für mich hat. Warum das so ist, erkläre ich euch gleich.

 

 

Was macht man, wenn die beste Freundin in einer total ungesunden Beziehung steckt, und man mit ansehen muss, wie alle Beteiligten darunter leiden? Ich liebe meine Beste und mag auch ihren Partner sehr gern und genau damit habe ich mich in eine Zwickmühle begeben, aus der ich kaum raus finde. Zu allererst fing der Partner meiner Besten an, mich zu fragen, wie er am besten mit ihrem körperlichen Rückzug umgehen soll. Sie ist ebenso wie ich Borderliner und manchmal werden wir leider von dem Verhalten unseres Umfeldes getriggert* und manche Betroffene reagieren dann mit Rückzug, oder können die körperliche Nähe nicht mehr ertragen. Aber ich schweife ab...

 

Ich habe also versucht ihm das Thema Borderline etwas verständlich zu machen, ihm Links zu guten Foren geschickt und sehr viel in Whatsapp mit ihm geschrieben. Als es mir zuviel wurde, hätte ich ihm schon meine Grenzen aufzeigen sollen, denn ich hörte mir ja nicht nur seine Sicht auf die Beziehungskrise an, sonder natürlich auch die Gefühle/Gedanken meiner Besten. Ich wurde von ihm immer öfter gefragt, wie seine Freundin denkt, was sie fühlt und vor allem WAS sie mir erzählt hat! "Holla" dachte ich irgendwann. Um nicht komplett als Spitzel oder sowas da zu stehen, zog ich die Notbremse und seitdem stehe ich nur noch hinter meiner Besten.

 

Irgendwann fing genau diese Freundin an, mir im Vertrauen zu erzählen, dass sie die Beziehung beenden möchte, den Partner nicht mehr erträgt und ihn am liebsten rauswerfen wollte. Ein vernünftiges Zusammenleben schien nicht mehr möglich und ihr ging es immer schlechter, wurde wieder schwer depressiv. "Okay.."dachte ich mir"sie wird vernünftig und merkt wie sehr er sie mit seinen Bedrängungen und seiner (unbegründeten) krankhaften Eifersucht fertig macht."

Therapeuten, Bekannte, Mitglieder unserer Gruppentherapie waren genau dieser Meinung und wir versuchten ihr klar zumachen, dass es besser wäre, wenn sie sich trennt. Immer wieder hab ich versucht mit ihr zu reden, ihr Mut zumachen und hab sie wissen lassen, dass ich hinter ihr stehe, egal was passiert. 

 

Und dann?? Ich weiss nicht genau WAS passiert ist, mir ging es immer schlechter, weil ich mir für sie den Kopf zerbrochen habe, versucht hab hinter ihr zu stehen, mich weiterhin von ihrem Freund abzugrenzen. Vor lauter Abgrenzungsversuchen die nicht wirklich funktioniert haben, hab ich mich meinerseits genau da abgegrenzt, wo ich es kann! Nämlich bei MEINEM Freund, der seinerseits die Welt nicht mehr vestanden hat.

Wie es so ist, meine Beste zog ihre Mauer hoch, war für normale Gespräche nicht mehr offen, ich war plötzlich die Böse, die alle auseinander bringen will.

Ich habe mich nicht rechtzeitig abgegrenzt und hab mich selbst total aus dem Blick verloren.  Ich hätte viel früher dem Partner von ihr sagen sollen, dass ich nicht der richtige Ansprechpartner für ihn bin. Vorallem aber hätte ich mich nicht zwischen die Fronten ziehen lassen sollen und mich raushalten sollen, als meine Freundin anfing ihre Mauer hochzuziehen. Aber es tut so weh zu sehen, wie sie um Hilfe ruft, aber nichts mehr annehmen kann.

 

Freundschaft und Abgrenzung, geht das? Ja es geht, auch wenn es sehr schwierig ist! Es ist sogar wichtig, anderen ihrem Schicksal zu überlassen, wenn man merkt, dass man gegen Windmühlen kämpft. Für Borderliner ist das so unendlich notwendig, vor allem wenn man die Probleme der Anderen zu den eigenen macht! Man lässt sich sonst mit runterziehen.

Abgrenzung zur rechten Zeit, gut dosiert, mag unfair erscheinen, aber es ist alles andere als EGOISTISCH!

Ich versuche jetzt erst einmal selbst wieder auf die Beine zu kommen, wieder die Nähe zu meinem Partner zu suchen. Es wird schwer mitzuerleben, wie andere ihr Leben leben und man selbst darf kein Teil mehr davon sein (weil sie es nicht wollen).


* Trigger: durch einen Anreiz (Verhalten, Geräusche, Geruch, o.ä.) hervorgerufene Erinnerung an ein traumatisches Erlebnis.


 


 


Donnerstag, 6. Februar 2014

Wie man einer Katze Tabletten verabreicht ;)


Wie man Katzen eine Tablette verabreicht

1. Heb die Katze hoch und leg sie wie ein Baby in deinen Arm. Lege Daumen und Zeigefinger der rechten Hand auf beide Seiten ihres Mauls und drück sie sanft auf ihre Wangen, während du die Tablette in der rechten Hand hältst. Wenn sie das Maul öffnet, laß die Tablette hineinfallen. Laß sie das Maul schließen und die Tablette schlucken.

2. Sammle die Tablette vom Boden und die Katze hinter dem Sofa wieder ein. Lege die Katze in deinen linken Arm und wiederhole Schritt 1.

3. Hole die Katze aus dem Schlafzimmer und wirf die matschige Tablette weg.

4. Nimm eine frische Tablette aus der Schachtel. Lege die Katze in deinen linken Arm und halte ihre Hinterpfoten mit der linken Hand fest. Stemme ihren Kiefer auf und schiebe die Tablette mit dem rechten Zeigefinger so weit wie möglich in ihren Rachen. Halte ihr das Maul zu und zähle langsam bis zehn.

5. Hole die Tablette aus dem Goldfischglas und die Katze vom Kasten herunter. Ruf deinen Partner.

6. Knie dich auf den Boden wobei du die Katze fest zwischen deinen Knien einklemmst. Halte ihre Vorder- und Hinterpfoten fest. Ignoriere das dumpfe Knurren der Katze. Bitte deinen Partner, den Kopf mit einer Hand festzuhalten, und der Katze ein Holzlineal ins Maul zu schieben. Laß die Tablette das Lineal hinunterrutschen und massiere den Hals der Katze um einen Schluckreflex auszulösen.

7. Hole die Katze von der Vorhangstange und eine neue Tablette aus der Verpackung. Notiere dir, bei Gelegenheit ein neues Lineal zu kaufen und die Vorhänge zu reparieren. Kehre sorgfältig alle Scherben der Hummel-Figuren vor dem Kamin zusammen und leg sie beiseite um sie später zu kleben.

8. Wickle die Katze in ein großes Handtuch und bitte deinen Partner, sich flach auf die Katze zu legen, während der Kopf gerade unter seiner Armbeuge hervorschaut. Steck die Tablette in einen Strohhalm. Heble ihren Kiefer mit einem Bleistift auseinander und blas die Tablette mit dem Strohhalm in ihr Maul.

9. Sieh auf dem Beipackzettel nach, ob die Tabletten für Menschen schädlich sind. Trink ein Glas Wasser um den bitteren Geschmack aus dem Mund zu bekommen. Verarzte den Unterarm deines Partners und wasche das Blut mit kaltem Wasser und Seife aus dem Teppich.

10. Hole die Katze aus dem Schuppen des Nachbarn. Nimm eine neue Tablette. Steck die Katze in den Kasten und schließe die Türe so daß der Hals eingeklemmt ist und nur der Kopf herausschaut. Heble das Maul mit einem Löffel auf und schieß die Tablette mit einem Gummiband in ihren Hals.

11. Hol den Schraubenzieher aus der Garage und schraube die Kastentüren wieder an. Lege kalte Umschläge auf deine Wange und sieh nach, wann deine letzte Tetanus-Impfung war. Wirf das T-Shirt weg und hol dir ein neues aus dem Schlafzimmer.

12. Ruf die Feuerwehr um die Katze vom Baum gegenüber zu holen. Entschuldige dich bei dem Nachbarn, der in den Zaun gefahren ist, als er der Katze ausweichen wollte. Nimm die letzte Tablette aus der Verpackung.

13. Binde die Vorder- und Hinterpfoten der Katze mit einer Schnur zusammen und befestige sie am Tischbein des Esstisches. . Suche im Schuppen nach dicken Gartenhandschuhen und öffne dann das Maul der Katze mit einem Kleiderbügel. Schiebe erst die Tablette und dann ein großes Stück Filetsteak in ihr Maul. Halte den Kopf senkrecht und schütte ein Glas Wasser in ihre Kehle um die Tablette hinunterzuspülen.

14. Bitte deinen Partner, dich in die Notaufnahme zu fahren. Sitze still, während der Arzt deine Finger und deinen Unterarm näht und die Überreste der Tablette aus deinem rechten Auge entfernt. Bleib am Heimweg bei einem Möbelhaus stehen um einen neuen Esstisch zu bestellen.

Mittwoch, 29. Januar 2014

Die #praytoendabortion Debatte auf Twitter...meine Meinung!

Zu allererst möchte ich darauf hinweisen, dass ich in diesem Artikel nur meine EIGENE Meinung wiedergebe. Ich bemühe mich, den Artikel möglichst sachlich zu halten, was bei diesem Thema sicher nicht einfach ist. Aber ich möchte ebenso darum bitten, dass eventuelle Kommentare sachlich bleiben! Man muss nicht einer Meinung sein, aber dennoch sollte der Denkweise des "Gegenübers" wenigstens mit Respekt begegnet werden.

Ich habe schon seit einigen Tagen mit mir gerungen, diesen Artikel zu schreiben und hatte die Idee fast verworfen, nachdem ich gelesen habe welches Ausmaß die Debatte auf Twitter bekam. Aber ich habe nuneinmal eine Meinung dazu und die passt nicht in 140 Zeichen, deshalb stelle ich sie hier ein.

 

1. Bevor man über Abtreibungsbefürworter hetzt, sollte man sich fragen, ob alles zum Thema Aufklärung/Verhütung getan wurde. 

Solange es konservative Medien, Eltern, Kirchen gibt, die z.B. ihre Kinder nicht oder nur unzureichend über Sexualität und Verhütung aufklären, wird es immer Teenies geben, die sich nicht nur dem Risiko einer HIV Infektion, Hepatitis C aussetzen, sondern auch schwanger werden! Eltern haben eine Pflicht, ihre Kinder aufzuklären, ihnen den Zugang zu Verhütungsmitteln zu ermöglichen. Was es für eine Jugendliche und deren Familie bedeuten KANN, wenn sie schwanger wird, sollte hoffentlich allen klar sein:

  • Abbruch/ Unterbrechung von Schule oder Ausbildung
  • Wegfall von Freunden, die lieber altergemäß leben wollen (Schule, Freizeit, Jungs...)
  • Noch mehr Spannungen zwischen Teens und Eltern, vorallem wenn die Eltern sich  vermehrt um das Baby kümmern müssen.
  • Totale Überforderung, wenn nicht genügend Unterstützung, durch Familie, Freunde, Betreuer vorhanden ist.
Diese Liste kann man sicher weiterführen, oftmals gelingt es auch Teeniemüttern recht gut mit Schwangerschaft und dem Muttersein klarzukommen. Diesen Mädchen und ihrem gesammten Umfeld gillt mein Respekt. Aber dennoch ist es meine Meinung, dass man mit einer ungeplanten Schwangerschaft sehr viel an Zukunftsperspektiven kaputt machen kann. Deshalb kann ich den Wunsch vieler Mädchen/Frauen nachvollziehen, das Kind nicht auszutragen zu wollen. Man sollte es also nicht verurteilen!

2. Ich finde es generell äusserst daneben, wenn auf der einen Seite Kirchen / Sekten gegen Abtreibung hetzen, aber auf der anderen Seite Verhütungsmittel ablehnen! Warum soll man denn ein Kind austragen, dem man nichts bieten kann, sich selbst gefährdet, oder das Baby? Warum sollte man dazu genötigt werden? Natürlich besteht die Möglichkeit die Schwangerschaft durchzuziehen und das Kind ggf. nach der Geburt zur Adoption frei zu geben. Ich bewundere diese Stärke von Frauen, die diesen Weg wählen, dennoch sollte man sich klar sein, dass auch die Freigabe zur Adoption eine Art Trauma für die Betroffenen Frauen darstellt. Viele brauchen danach dringend therapeutische Hilfe um den Verlust des Kindes (der evtl. erst später als einer wahrgenommen wird) zu verarbeiten. Oftmals wird aber genau diese Hilfe aus Scham vor Verurteilung nicht in Anspruch genommen, und die Frauen/Mädchen zerbrechen daran.

 

Es gibt sicher viele Gründe, sich FÜR eine Abtreibung zu entscheiden. Gesundheitliche Risiken für Mutter & Kind, Schwangerschaft durch Vergewaltigung, das Alter der Mutter, soziale Konsequenzen und vieles mehr.

MEINER MEINUNG NACH HAT KEIN ANDERER MENSCH DAS RECHT ÜBER DEN KÖRPER EINER FRAU ZU ENTSCHEIDEN!  ICH HOFFE,  DASS DIESER ARTIKEL AUCH FÜR DIE MILLITANTEN ABTREIBUNGSGEGNER EWAS ZUM NACHDENKEN ANREGT!

 

Zum Schluss sei noch erwähnt, dass ich selbst Mutter von drei Kindern bin, die ich sehr liebe und nie missen will. Alle 3 Kinder waren erwünscht und willkommen, auch wenn mir in der letzten Schwangerschaft viele zu einer Abtreibung geraten haben, habe ich mich dennoch für meinen Sohn entschieden. Ich bin nicht gegen/für Abtreibung, sonder FÜR  das Recht, selbst über seinen Körper zu entscheiden, ohne für diese Entscheidung verurteilt oder bedroht zu werden!

Evt. schreibe ich demnächst noch etwas zu diesem Thema, aber ich muss mich erstmal wieder sammeln.

Eure Jule

 

 

 

 

Donnerstag, 9. Januar 2014

Die Feiertage 2013/14

Die Weihnachtsfeiertage habe ich ziemlich gut überstanden. Es war so ruhig und entspannend. Meine Kinder waren zwar nicht bei mir, aber dennoch konnte ich die Zeit genießen. Während sich andere mit Geschenke kaufen und Weihnachtsvorbereitungen gestresst haben, war mir klar das ich damit nichts zu tun haben möchte. Mein Weihnachtsbaum stand schon 2 Wochen vorher in meinem Wohnzimmer. Ich und ein Weihnachtsbaum?? Seitdem meine Kinder nicht mehr bei mir leben hatte ich kein Baum meiner Wohnung stehen, aber dieses Jahr wollte ich es mir gemütlich machen. Meine Vermieter haben ihren alten Plastikbaum aussortiert und haben mir den Baum und jede Menge Schmuck geschenkt. Die Geschenke vielen dieses Jahr etwas  kleiner aus als sonst, da ich nebenbei ja auch noch Schulden von meinen Hartz 4 abstottere.
Während andere über den Stress von Familien besuchen jammerten, waren mein Freund und ich lediglich Heiligabend bei seinen Eltern. Die beiden Feiertage haben wir es uns ganz gemütlich gemacht, gemeinsam gekocht, Filme geschaut, viel gekuschelt.

An Silvester zwei Optionen:
1) Eine Grillhüttenpaty bei seinen Kumpels,  wo man dann abstürzt und nicht weiss, wie man nach Hause kommen soll.
2) Bei der besten Freundin und ihrem Partner feiern und ggf. dort übernachten.

Wir haben uns einen romantischen Abend bei mir gemacht, gegrillt und dann das neue Jahr zu zweit mit Sekt begrüßt.
Ich bin mal nicht abgestürzt, hab mich nicht betrunken,  keinen "Depri" geschoben, im Gegenteil!

Alles in Allem waren es sehr schöne Tage, 2014 werde ich vielleicht doch etwas mehr mit meinen Brüdern feiern...evtl sogar mit Vorbereitungsstress bei mir? Mal sehen wie es läuft, ob ich mir das zutraue...nu kommt ja erstmal das Frühjahr und da freue ich mich drauf :)